Im Falle von Notfällen sind Einsatzkräfte in der Regel sowohl mental als auch physisch gut auf belastende Situationen vorbereitet. Die meisten von ihnen können psychische Stresssituationen während des Dienstes bewältigen, ohne dass langfristige Schäden entstehen. Es gibt jedoch auch Einsätze, die eine tiefe emotionale Wirkung auf die Einsatzkräfte haben und nicht einfach mit dem Ablegen der Einsatzbekleidung bewältigt werden können. Diese Ereignisse bleiben im Gedächtnis haften und können sich auf den beruflichen und privaten Lebensbereich auswirken.
Aus einer anderen Perspektive betrachtet, kann die Einstellung zu schwierigen Aufgaben dazu führen, dass sich der gesamte Mensch verändert und sich aus seinem gewohnten Alltag zurückzieht. Im Landkreis Mayen-Koblenz gibt es jedoch vorsorglich die Notfallseelsorge Mayen-Koblenz, welche eine Fachgruppe namens "Einsatznachsorge" unterhält. Diese besteht aus erfahrenen, ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kirchen, verschiedener Hilfs- und Rettungsorganisationen sowie Sozialpsychologen und stehen im Falle von Notfällen zur Verfügung.
Die ehrenamtlichen Mitglieder unseres Teams haben sich dazu verpflichtet, betroffenen Einsatzkräften sowie deren Mitmenschen zu helfen. In individuellen Gesprächen informieren sie über typische Stressreaktionen und zeigen Wege auf, wie man damit umgehen kann. Gemeinsam mit den Einsatzkräften wird ein offenes Gespräch geführt, um verschiedene Möglichkeiten zu erörtern, wie man das Erlebte verarbeiten kann. Dieser Prozess hilft dabei, die Motivation und Gesundheit der Einsatzkräfte zu erhalten und zukünftigen Belastungsstörungen vorzubeugen.

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Während des Einsatzes kommt es darauf an, dass jeder seine Aufgabe erfüllt und funktioniert. In den Stunden und Tagen danach können jedoch Nachwirkungen auftreten, bei denen man sich selbst betroffen fühlt. Dabei können unerwartete Bilder, Geräusche und Gerüche auftreten, die Angst machen. Wenn dies der Fall ist, empfiehlt es sich, die Notfallseelsorge Mayen-Koblenz zu kontaktieren, insbesondere die Fachgruppe "Einsatznachsorge". Hier finden Betroffene speziell ausgebildete Männer und Frauen, die sich um die strapazierte Seele aller Beteiligten im Notfall kümmert.
Besondere Belastungen können z.B. sein: | |
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- Todesangst |
- Tod von Kindern |
- Großschadenslagen |
- starkes Medieninteresse |
- persönlich bekanntes Opfer |
- vergebliche Rettungsversuche |
- Schusswaffengebrauch / Eigengefährdung |
- Schreckliche Anblicke oder große Anzahl von Verletzten und Toten |
- Tod, Suizid oder schwere Verletzungen eines Kollegen oder eine Kollegin |